© Arbeitskreis Gedenkweg 9. November (2021)
Karoline Steinberg geb. Asser war die Frau von Henry Steinberg. Henry wurde am 2. September 1885 in Burgdorf als Sohn von Salomon Steinberg und Jenny Steinberg geb. Baruch geboren. Er verzog als junger Mann nach Hamburg, wo er als Kaufmann bei einer Zweigstelle der Fa. Karstadt tätig war. Im Zuge der „Arisierung“ der Warenhauskette Karstadt nach 1933 verloren 830 jüdische Angestellte, darunter auch Henry Steinberg, ihren Arbeitsplatz. Karoline wurde von Hamburg aus mit ihrem Mann und ihrem 13-jährigen Sohn Kurt im Oktober 1941 nach Litzmannstadt (Lodz) deportiert. Dort starb Henry am 6. September 1942 an Unterernährung. Seine Frau wurde im Juli 1944 in Auschwitz im Alter von 48 Jahren vergast. Kurt überlebte die Selektion in Auschwitz, weil er sich als 17jährig ausgab und wurde dem „Kanada-Kommando“ zugeteilt. Hier musste er die Kleidung der soeben in den Gaskammern ermordeten Menschen sortieren. Mit dem Vorrücken der Ostfront wurde Kurt nach Mauthausen, dann nach Sachsenhausen deportiert. Auf einem der Todesmärsche wurde er von den Alliierten bei Kriegsende in der Gegend von Lübeck befreit.
Kurts Großmutter, Jenny Steinberg, hatte sich bereits am 18. Januar 1941 mit 85 Jahren aus Angst vor der Deportation in Burgdorf das Leben genommen.
© Arbeitskreis Gedenkweg 9. November (2021)