© Arbeitskreis Gedenkweg 9. November (2021)
Am 2. November 1880 wurde Seewald Siegfried Goldschmidt in dem Haus in der Braunschweiger Straße 10 geboren. Seine Eltern waren Salomon Goldschmidt und Emma Goldschmidt geb. Rosenstern. Seewald Siegfried Goldschmidt trat in die Fußstapfen seines Vaters, der zuletzt Direktor der Telephonfabrik Berliner in Hannover war, und wurde dort Prokurist. Später gründete er einen Packpapiervertrieb, den er bis 1936 führte, freilich seit 1933 mit rapide schwindendem Umsatz. Aus den Schreiben, die er in den Jahren 1939 und 1940 an den Oberfinanzpräsidenten richtete, geht hervor, wie sehr er unter der rassischen Diskriminierung und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Abstieg litt.
Als er 1940 nach Belgien auswanderte, war er nahezu mittellos. Mit großen Hoffnungen brach Seewald Siegfried Goldschmidt nach Brüssel auf. Er schrieb, er wolle sich eine neue Existenz aufbauen. Das ist ihm nicht gelungen. 1942 wurde er verhaftet und in das Sammellager Mechelen geschafft. Am 4. August 1942 wurde er mit dem ersten Transport aus Mechelen nach Auschwitz deportiert (Transport I from Caserne Dossin (Malines-Mechelen),Camp,Belgium to Auschwitz Birkenau,Extermination Camp,Poland on 04/08/1942 ). Dort wurde er ermordet.
Seine von ihm getrennt lebende Berta geb. Fleichhacker wurde am 15.12.1941 mit 1000 anderen Jüdinnen und Juden von Hannover nach Riga deportiert. Die gemeinsame Tochter Edith emigrierte 1935 nach Palästina.
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