© Arbeitskreis Gedenkweg 9. November (2021)
Henny Schönfeld und ihre Schwestern Johanna/e und Ella waren die Töchter des Burgdorfer Kaufmanns Hermann Hirschberg und seiner Frau Bertha geb. Steinberg. Henny war die Älteste und wurde 1873 geboren, Ella dann 1876 und Johanna 1881. Johanna war sehr musikalisch. Bei großen jüdischen Festen sang sie in der Synagoge in Hannover. Auch in der Oper soll sie gesungen haben, vermutlich im Opern-Chor. In Burgdorf saß sie nach Feierabend auf der Bank vor dem Geschäft des Vaters auf der Marktstraße 60 (heute Nr. 62) und sang im Familienkreis. „Dann lief die ganze Nachbarschaft zusammen und hörte zu“, erzählen alte Burgdorfer. Ob Johanna erst später erblindet ist oder von Geburt an blind war, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Hermanns Witwe Bertha zog 1922 zusammen mit Johanna nach Nordstemmen zu ihrer Tochter Henny Schönfeld und deren Mann Gustav. Gemeinsam zogen sie 1936 von dort nach Barsinghausen. Dort sind Bertha 1937 und Gustav 1939 gestorben. Henny und Johanna wurden beide am 23. Juli 1942 von Barsinghausen über Hannover-Ahlem nach Theresienstadt deportiert (Transport VIII/1, Train Da 75 from Hannover,Hannover (Hannover),Hanover,Germany to Theresienstadt,Ghetto,Czechoslovakia on 23/07/1942 ). Johanna kam dort am 20. November 1942 ums Leben. Henny wurde am 15. Mai 1944 nach Auschwitz weiter deportiert (Transport Dz from Theresienstadt,Ghetto,Czechoslovakia to Auschwitz Birkenau,Extermination Camp,Poland on 15/05/1944 ) und dort ermordet. Hennys Sohn Rudolf hat in einer sog. „privilegierten Mischehe“ in Hildesheim überlebt, die Kinder Carl und Grete sind rechtzeitig in die USA ausgewandert.
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